Was ist eine Vasektomie und welche Gründe können dafür sprechen?

Schmerzarmes Verfahren, das an eine Wiederherstellungsoption gekoppelt ist…

Eine Vasektomie bzw. der operative Eingriff zur männlichen Sterilisation zielt auf eine anhaltende Unfruchtbarkeit des Mannes ab. Das Verfahren gilt als eine der vergleichsweise sichersten medizinischen Methoden, die zielgerichtet eine ungewollte Schwangerschaft verhindern.

Der in der Regel ambulant durchgeführte Eingriff eröffnet die Option für eine eventuelle Wiederherstellungsoperation. Patienten, die im Nachgang an die durchgeführte Vasektomie ihre individuelle Zeugungsfähigkeit wiedererlangen möchten, müssen sich grundsätzlich einem operativen Eingriff unterziehen.

Aspekte, die potentiell für den operativen Eingriff sprechen

Faktoren wie etwa eine abgeschlossene Familienplanung, ein gänzlich fehlender Kinderwunsch, Erbkrankheiten, wirtschaftliche Belastungen sowie Risikofaktoren im Rahmen einer Schwangerschaft der Mutter zählen zu den Gründen, die im konkreten Einzelfall für eine Sterilisation des Mannes sprechen und die Entscheidung für den Eingriff, der als schmerzarm gilt und in Verbindung mit örtlicher Betäubung stattfindet, begünstigen.

Im Zuge des Eingriffs öffnet der ausführende Urologe die hodensackeigene Haut. Hierfür führt er auf beiden Seiten jeweils einen dünnen Schnitt aus und kappt die Samenleiter. Oftmals entnimmt der Operateur im Zuge dessen sowohl ein Fragment des rechten als auch ein Teilstück des linken Samenleiters. Im Nachgang verschließt der Urologe die Enden beider Samenleiter, sodass der Samentransfer dauerhaft unterbrochen ist. Das Verfahren zählt zu den verhältnismäßig sichersten Verhütungsmethoden. Der diesbezügliche Pearl-Index, der als maßgeblicher Indikator für die Versagerquote im Bereich der Verhütungsmethoden zu klassifizieren ist, liegt bei 0,1. Demgegenüber bewegt sich der Pearl- Index für die weibliche Sterilisation im Schnitt zwischen den Kennwerten 0,2 bis 0,3.

Eingriff hat keine Auswirkungen auf Hormonhaushalt

Im Normalfall enthält die Samenflüssigkeit noch Monate nach der Sterilisation des jeweiligen Patienten befruchtungsfähige Spermien, weshalb über ein gewisses Zeitfenster hinweg eine zusätzliche Verhütung zwingend erforderlich ist. Turnusmäßige Kontrolluntersuchungen, die das zentrifugierte Ejakulat auf eine etwaige Samenkonzentration untersuchen, informieren über die individuelle Fruchtbarkeit des Mannes bzw. die eingetretene Unfruchtbarkeit. Entsprechende Kontrollen finden in einem vier- bis sechswöchigen Turnus statt. Registrieren die Mediziner in jeweils zwei aufeinanderfolgen Untersuchungen keine Spermien im analysierten Ejakulat, ist tatsächliche keine weitergehende Verhütung erforderlich. Der menschliche Gesamtorganismus baut das produzierte Sperma im Anschluss an die Sterilisation in den Nebenhoden ab.

Der Eingriff beeinflusst nicht den männlichen Hormonhaushalt. Ebenso wenig wirkt er sich auf die Erektionsfähigkeit und den Samenerguss aus.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

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